Projektideen
SILC Trainingsprogramm
Let’s talk about sex and relationship
Birgit Bigga
Studien zeigen, dass Teenager / junge Erwachsene häufig ein völlig falsches Bild im Bereich Sexualität / Geschlechtlichkeit / Beziehungen haben.
Dadurch erleben viele junge Menschen oft traumatisierende Begegnungen (oft auch solche, die an bereits erlebte (sexuelle oder Beziehungs-)Gewalt triggern), die sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung enorm beeinträchtigen und sich in weiterer Folge auch in ihrer Aus- und Weiterbildung negativ auswirken können.
Derzeit bestehende und durchaus gute Angebote basieren darauf, dass sich die jungen Menschen proak-tiv an die jeweilige Einrichtung wenden – was folgende Hindernisse birgt: kein Wissen wohin und an wen, die Überzeugung “so was” nicht zu benötigen und alles bereits zu wissen, die Scham, nicht alleine zu-rechtzukommen.
Durch den Kontakt mit den Jugendlichen direkt an Schulen werden diese Hürden umschifft und durch Arbeit in Gruppen kann die Kommunikation untereinander gefördert werden, auch ein gewisser “Selbsthil-fegruppeneffekt” kann dabei eintreten. Auf jeden Fall können dadurch auch Menschen erreicht werden, die sonst “außen vor” bleiben.
Anlaufstelle für Schwarze Menschen in Kärnten
Rumbidzai Thelma Tessa
In Kärnten besteht eine geringe Beteiligung Schwarzer an sozialen Aktivitäten. Es bedarf einer Anlaufstelle.
Eine solche würde es leichter machen mit der österreichischen Gesellschaft in Kontakt zu treten aber auch Zugang für benötigte Informationen ermöglichen. Es böte eine Möglichkeit die österreichische Ge-sellschaft für Themen wie Rassismus, Stereotypen, kritisches Weiß-sein, die die schwarze Gesellschaft betreffen, zu sensibilisieren. Eine interkulturelle Kommunikation könnte durch offene Diskussionen, Lite-raturtage sowie Geschichten erzählen aufgebaut werden.
In einer Anlaufstelle könnten Schwarze sich frei äußern und über die Herausforderungen diskutieren mit denen sie regelmäßig konfrontiert sind und es können Beratungstätigkeiten angeboten werden. Man könnte durch Literaturtage mit schwarzen Autor*innen, Präsentation ihrer Kultur mit Musik und Tanz, In-formationen über das kulturelle Erbe der Schwarzen und andere Veranstaltungen ein kulturelles Bewusst-sein schaffen und die interkulturelle Kommunikation mit der Kärntner Gesellschaft fördern. Durch das Aufzeigen der Talente der Schwarzen mit Musik, Tanz und Literatur würde es allen Schwarzen helfen stolz auf ihre Identität zu sein.
Veranstaltungen, die sich mit dem Leben der Schwarzen in der Diaspora befassen und die verschiedenen Küchen der jeweiligen Länder vorstellen, könnten Türöffner für vielfältigen interkulturellen Austausch sein.
Zudem ergäbe sich damit eine Interessenvertretung der Schwarzen in Kärnten.
Urlaub AAA (Alpen Adria ALL individuell & inklusiv) – AAAii Triple A zum Quadrat
Monika und Heinz Wegscheider, Sonja Hartl
Wir sind MONEL und leben Inklusion. Wir bieten vielfältige hochwertige Assistenzleistungen und Personenbetreuung für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung. Dies können sowohl kognitive als auch körperliche Beeinträchtigungen sein.
Unser Fundament ist ein motiviertes, hochqualifiziertes und flexibles Team, das jederzeit für unsere Kund*innen einsatzbereit ist.
Wir wollen eine inklusive digitale Urlaubsplattform für den Alpen-Adria Raum ins Leben rufen. Das Allein-stellungsmerkmal zu klassischen Urlaubsplattformen ist, dass für die Nutzergruppe persönliche Betreuung und Assistenzleistungen durch gut ausgebildetes Personal individuell angeboten und direkt auf der digitalen Urlaubsplattform buchbar sein wird. Diese Nutzergruppe hat für Kärnten auch großes Potenzial die Nebensaisonen zu beleben.
Mögliche Kooperationspartner sind Hotels und Beherbergungsbetriebe (z.B. Urlaub am Bauernhof, …), Pflegedienstanbieter, Freizeitassistenten, Therapeuten, Gebärdendolmetscher, Personenbeförderer, Kärnten Werbung.
Palliative Haltung fördert Gesundheit! – Perspektivo
Julia Lach-Scheiflinger, Birgit Brandstätter
Der palliative Gedanke wird viel zu oft zu spät zum Lebensthema – dadurch ergibt sich eine große Überforderung für Personen, die an einer lebensbedrohlichen Krankheit leiden sowie für deren nahestehenden Angehörigen.
Eine gesundheitliche Vorausplanung wird oft nicht getroffen, denn die Meisten wünschen sich einen schnellen Tod, sodass sie niemanden zur Last fallen. Somit kann man sagen, dass der Mensch sich und seinen Mitmenschen das Thema Sterben / Tod nicht mehr zutraut. Folgen sind vermehrte posttraumatische Belastungsstörungen, Depressionen bzw. Krankheiten nach dem Tod von nahen Angehörigen.
Eine Überforderung, die man spürt, weil man nicht weiß was war/ ist der Wille seiner/seines Angehörigen, ist sehr belastend und verlangt nach einer Hilfestellung.
Eine Lösung lässt sich in einer palliativen Denkweise finden.
Der Palliative Gedanke wird oft nur mit Sterben und Tod in Verbindung gebracht und dadurch viel zu spät eingesetzt. Ziel ist es die palliative Haltung gesellschaftsfähig zu machen. Erreicht sollte dieses Ziel werden, indem eine Landing Page / Internet Kampagne erstellt wird, in der Kärntner Vereine, Expert*innen etc. zum Thema Palliative angeführt und vernetzt werden. In Folge soll ein betriebliches Gesundheitsförderungs-Produkt zum Thema „Palliative Haltung fördert ihre Gesundheit“ in Form eines interaktiven Online Kurses erstellt werden. Dieser Kurs soll die Inhalte einer palliativen Haltung ganzheitlich -mit allen Sinnen- näher-bringen. Solche Inhalte sind z.B. gesundheitliche Vorausplanung, Vorsorgeplanung, emotionale Intelligenz Training, Resilienztraining. Durch die Verwendung neuer Medien bekommt das Thema einen modernen Touch und kann zielgerichtet, zeitsparend und wirkungsvoll umgesetzt werden.
Eine palliative Haltung fördert die Gesundheit unserer Gesellschaft. Themen wie Sterben, Tod, und Trauer werden enttabuisiert und somit kann mit dieser Offenheit den hinterbliebenen Angehörigen Halt gegeben und psychische Folgen präventiv besser abgefangen werden.
Friedvolle Elternschaft
Be peaceful – Sei Botschafter:
in eines friedvollen Miteinanderseins von Anfang an
Franziska Ebner-Ptok
Kinder haben Rechte. Die Kinderrechtskonvention ist über 30 Jahre alt und dennoch werden tagtäglich, in Kärnten und im Rest der Welt, die Rechte von Babys und Kindern sinnbildlich und wortwörtlich mit Füßen getreten.
Nach wie vor erleben sehr viele Babys und Kinder gewaltvolle Erziehungsmethoden. Durch ihre Eltern, Großeltern, ja auch durch Fachkräfte wie z.B. Ärzt:innen. Durch „innere Kinder in Erwachsenenkostümen“, denn diese Erwachsenen, die es häufig vermeintlich ja nur gut meinen, indem sie schimpfen, schreien, drohen, (physisch und psychisch) strafen, haben idR dieses oder schlimmeres erlebt, als sie selbst Babys und Kinder waren.
Fakt bzw. das Problem ist: Unwissende, unreflektierte verletzte Erwachsene verletzen Kinder. Der Kreis eines gewaltvollen Umganges geht von Generation zu Generation weiter. Es braucht ein Beenden dieses Kreislaufes.
Es gibt viele Weiterbildungsangelbote aber keine Fort- oder Weiterbildungen (ImpulsVorträge, Workshops) für die genannten Zielgruppen, wie Ärzt:innen, Hebammen, Pädagog:innen usw.:
Die Vermittlung von Grundlagen eines friedvollen, gewaltfreien, achtsamen und respektvollen Umganges mit Babys und (Klein)Kindern und friedvoller Elternschaft.
Zudem könnte die Möglichkeit eines vertiefenden Lehrganges mit Abschluss/Zertifikat “Botschafter:in eines friedvollen Miteinanderseins von Anfang an“ angeboten werden.
Sport- und Motorikzentrum für Inklusion
Ralf Körner
Die Vielfalt des Andersseins einerseits und die vielfältigen Möglichkeiten, die Sport und Bewegung zu einer positiven Entwicklung einer Person beitragen können andererseits, das sind die beiden Ausgangs-punkte für die Überlegungen zu einem Sport- und Motorikzentrum für Inklusion. Ausgehend von der The-se, dass bestehende Sportstrukturen sehr viele behinderte Menschen und Menschen mit Beeinträchtigungen ausgrenzen oder es ihnen zumindest sehr erschweren Sport und Bewegung auszuüben, soll ein neu-es Konzept erstellt werden.
Das Sport- und Motorikzentrum für Inklusion soll neben dem rein physischen und dem psychophysischen Aspekt auch einer relevanten sozialen Dimension gerecht werden, d.h. diese Idee soll von Anfang an breit unterstützt werden und von einer objektiven, sie ständig begleitenden, dokumentierenden und evaluierenden Aktionsforschung – mit gut abgesicherten Theorien nicht nur aus der Sportwissenschaft, sondern auch aus der Entwicklungspsychologie, aus der Motivationsforschung und aus der Pädagogik – begleitet werden.
Das Zentrum soll austherapierten Patient*innen nach einer Rehab die Möglichkeit zum Weitertrainieren geben – ohne zeitliches Limit, ohne medizinische Notwendigkeit, auch jahrelang. Es soll weiter gesellschaftliche Prozesse stetig weiterentwickeln und vereinfachen und bei persönlichen Prozessen eine Entwicklung bzw. bei degenerativen Erkrankungen eine Verzögerung physischer und/oder psychischer Abbauprozesse und nicht zwangsläufig eine Verbesserung anstreben.
Dieses Zentrum soll Anpassungen, Innovationen und Erfahrungsaustausch ermöglichen und die Räumlichkeiten und alle Geräte sollen für jegliche Personen außerhalb der üblichen Normen, in Bezug auf Alter sowie körperlicher und physischer Beeinträchtigung, gebaut und entwickelt werden.
Refresh Couture Lab
Carolina Santana
Refresh Couture Lab ist ein Projekt mit der Ambition, in der Mode einen Beitrag zur Verminderung des Übermaßes in der Welt zu leisten, ohne dabei auf Glamour und Individualität zu verzichten. Ange-strebt wird etwas Sinnvolles und Hilfreiches für die Umwelt zu leisten, indem nichts Neues produziert wird, sondern in die Jahre gekommene Lieblingsstücke in stylische Unikat-Upcycling-Couture verwandelt werden.
Mit Upcycling sollen Menschen sensibilisiert werden, einerseits weniger zu kaufen, andererseits ökologische und soziale Aspekte zu hinterfragen. Es erhöht sich somit der Wert der Lieblingsteile, weil man lange Freude damit hat. Upcyclingmode braucht außerdem keinen neuen Platz im Garderoben-schrank und wird durch den neuen Ansatz länger getragen.
Dies soll mit Werkstätten mit „Profi-Näherinnen“ erreicht werden. In diesen sollen Einheimische und Nähexpertinnen – aber auch Asylberechtigte, anerkannte Flüchtlinge und Menschen mit Aufenthaltsbewilligung sowie Migrantinnen – beschäftigt werden (Sozialisierung = Integration = Wirtschaftswachstum!). Ein Miteinander, wo alle Teilnehmenden einander unterstützen und offen, solidarisch und kreativ sein dürfen. Dieser soziale Aspekt stellt ein besonders großes Anliegen im Projekt dar.
Diese Werkstätten sollen auch Showroom und Plattform für Interessierte und/oder Menschen aus der Modebranche sein. Mit Workshops und Impulsvorträgen mit Expertinnen (Modedesignerinnen, Studentinnen, Näherinnen, Modemanagerinnen, Modejournalistinnen oder Bekleidungstechnikerinnen) soll ein regionaler, aber auch nationaler und internationaler Austausch über relevante Themen, wie wichtige Informati-onen und wertvolle Tipps zu z. B. Techniken, Stoffe, Trends, Grüne Mode, erfolgen.
Verpackungsmaterialkreislauf für Speisen
Thomas Hrast
Während der Covid-Pandemie ist die Ausgabe von Essen noch beliebter geworden als dies zuvor schon der Fall war. Gaststätten und Essenszusteller verwenden dafür Einwegverpackungsmaterial. Könnte die Essensausgabe der unterschiedlichen Gaststätten sowie die Zustellung des Essens durch die Essenszusteller in Glasboxen erfolgen, würde der Verpackungsmüll verringert werden.
Diese Glasboxen müssen aber wieder zu den Unternehmen zurückkommen, um Speisen auch an andere Kund*innen liefern zu können. Angestrebt könnte eine ähnliche Lösung wie bei den Glasflaschen werden. Dies ist nur in jenen Fällen möglich, in denen sich die Kund*innen die Glasboxen ausleihen. Wenn die Kundin/der Kunde seine eigene Verpackung wünscht, braucht es ein Unternehmen, um die Verpackung zum Gastronomieunternehmen zu bringen, um diese Verpackung mit der gewünschten Speise zu befüllen. Danach muss die Verpackung wieder zurück zur Kundin/zum Kunden. Bei diesem Vorgang sind zudem die geltenden Hygienevorschriften zu berücksichtigen.
Es benötigt daher einer Technologie, die eine Übersicht ermöglicht, um zu wissen, wo sich Glasboxen gerade „aufhalten“. Diese Informationen müssen den Gaststätten zur Verfügung stehen, damit gesichert ist genügend Glasboxen vorrätig zu haben, um die bestellten Gerichte ausgeben zu können.
Wenn Kund*innen ihre eigenen Boxen mitbringen, dann sollte das Unternehmen wissen, wie viele Mahlzeiten vorzubereiten sind. Dies ist besonders dann interessant, wenn z.B. Mittagsmenüs angeboten werden und viele Kund*innen in sehr kurzer Zeit auf ihr Essen warten.
Mit einer Software kann erreicht werden zu wissen, wo welche und wie viele Glasboxen benötigt werden.
Entwicklung u. Herstellung v. innovativen Baustoffe auf Basis von recycelten Abfallprodukten/ ungenutzten Ressourcen
Felix Jungmann, Martin Ebner
Die stetig voranschreitende Bodenversiegelung und der demografische Wandel verstärken die Urbanisierung zusehends, was dazu führt, dass wir für zahlreiche Bereiche unseres täglichen Lebens neue Lösungsansätze benötigen, um den vermehrt auftretenden öko-sozialen Problemstellungen entgegen zu wirken. Nachhaltigkeit sollte Teil der individuellen Existenz werden. Unsere Motivation ist es Nachhaltigkeit in bereits bestehenden Unternehmen und deren Produktionsprozessen durch die Nutzung und Wiederverwertung von organischen Abfallstoffen oder Optimierung in Bezug auf innerbetriebliche Effizienz von Businessprozessen zu implementieren und dadurch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Daraus resultiert das Ziel Ideen für potentielle neue Produkte oder klimaneutral hergestellt Produktalternativen, unter der Voraussetzung Ressourcen zu schonen sowie zugleich Produkteigenschaften zu optimieren, zu schaffen.
Die Nachfrage nach umweltfreundlichen Baustoffen ist gleich wie jene nach Holz stark im Steigen. Das eröffnet die Möglichkeit der Entwicklung und Herstellung von innovativen Baustoffen auf Basis von recyclebaren ökologischen Abfallprodukten. Als nachhaltige Baustoffe gelten Produkte bestehend aus nachwachsenden oder aber auch gut recyclebaren Rohstoffen, welche zugleich durch eine energiearme Herstellung überzeugen. Durch die Verwendung von ungenutzten Rohstoffen in Form von rein organischen Abfällen einerseits einzeln oder aber auch in Kombination sollen unter minimaler Zugabe von Zement und Wasser, Beton sowie Ziegel aber auch Füllmaterialien bzw. Dämmstoffe entwickelt werden. Neben der Erreichung der optimalen Stabilität sowie dem primär nachhaltigen Hintergrund lassen sich dadurch zusätzlich weitere Produkt- und Materialeigenschaften wie beispielsweise der Isolationswert, Schallschutz, Gewichtsreduktion sowie Erhöhung des Volumens gegenüber herkömmlich verwendeten und im Einsatz befindlichen Materialien und Produkten optimieren.
Im Heimatmuseum Nachhaltigkeit vermitteln
Josefine Kogler, Siegfried Kogler
Menschen werden im Zusammenhang mit Umwelt und nachhaltigem Leben oft von negativen medialen Berichterstattungen überrumpelt. Lebensbereiche, wie Mobilität, Ernährung, Freizeit- und Konsumverhalten müssen sich nachhaltig ändern. Ist unser Handeln klimaneutral und wie kann eine notwendige Transformation wirklich gelingen? Welche Lösungen werden funktionieren und welche sind sogenannte Scheinlösungen? Diese Fragen und die dazugehörigen Fakten sind wichtig, um ein zielführendes Umdenken und in weiterer Folge ein nachhaltiges und solidarisches Handeln in Form von weiteren regionalen Projekten usw. zu schaffen.
Die Beschäftigung mit Themen zu modernem Kolonialismus, Konsumverhalten des globalen Nordens, resultierende Umweltkatastrophen usw., zeigen, dass es einer dringenden sozialökologischen Transformation bedarf, um in Zukunft eine gesicherte Lebensgrundlage zu bieten. Dazu wird es aber nicht die eine Lösung geben, sondern es werden in Zukunft viele innovative Ansätze und motiviert-handelnde Personen gebraucht. Es stellt sich die Frage, wie Menschen für Nachhaltigkeit sensibilisiert werden können und wie Expert*innen dabei unterstützen können, dass man sich im Sinne einer solidarischen Gemeinschaft verhält.
Die Kernaufgaben eines Museums sind neben dem Sammeln, Aufbewahren und Forschen auch das Vermitteln. Museen besitzen damit einen gesellschaftlichen Bildungsauftrag. Dank dieses Umstands sind Museen, speziell die Regionalmuseen, wichtige und notwendige Institutionen für das Voranschreiten einer großen, gesellschaftlichen Transformation. Die Bewusstseinsschaffung und das Sichtbarwerden derzeitiger Krisen, in einer zunehmenden globalisierten Welt, kann mithilfe oft vergessender Relikte unserer Vergangenheit aufgezeigt werden.
Im Museum mit seinen zahlreichen interessanten Objekten der historischen Regionalkultur können z.B. so einzelne Aspekte der Klimadiskussion herausgestellt werden. Dabei sollen die Gegenwart bzw. die Zukunft unseres Handelns aufzeigt werden.
Menschen sollen mithilfe des vorhandenen Wissensbestands, veranschaulicht durch Museumsstücke, verstehen lernen, was es bedeutet nachhaltig zu leben, um ein Nach- und Umdenken zu starten und das zukünftige Handeln zu beeinflussen.
Familien- und Begegnungszentrum Finkenhof
Tatjana Galsterer
Die Idee in unserer Gemeinde ein Eltern-Kind-Zentrum zu gründen ist aus dem Bürgerbeteiligungsprozess “Zaumm sama, gemmas au” im Jahr 2019 entstanden. Die Räume des Finkenhofs wurden von den Eigentümern adaptiert und mit viel ehrenamtlicher Arbeit seitens unserer Vereinsmitglieder hergerichtet.
Gemeinsam wurde ein Leitbild und ein grundlegendes Konzept erarbeitet.
In Familien spielen Netzwerke eine wichtige Rolle, in denen sich Familien bewegen, da sie mit ihrer stützenden und entlastenden Funktion eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe übernehmen. Aufgrund zu-nehmender Tendenzen der Verinselung und Isolation von Kernfamilien dünnen diese natürlichen Netzwerke jedoch immer stärker aus. Eltern fühlen sich mit ihren Fragen und Belastungen zunehmend auf sich allein gestellt und es macht sich eine Verunsicherung in Erziehungsfragen breit, die sich quer durch alle soziale und Bildungsschichten zieht (vgl. Rißmann & Remsperger 2011). Dementsprechend gilt es diese familiären Netzwerke zu stärken und gleichzeitig neue Netzwerkstrukturen zu schaffen, auf welche die Familien eines Sozialraums zurückgreifen können.
Die Initiatoren des Familienzentrums haben die Vision, ein sichtbares Netzwerk zu schaffen, das sich immer weiter verzweigt und weiter verbindet. Im Zentrum des Netzwerks steht das „Wir“. Von dieser Mitte geht der Impuls aus und führt wieder dorthin zurück.
Das Netz ist offen nach außen und verbindet. Menschen in ihrer Einmaligkeit, Einzigartigkeit und Verschiedenheit, in ihrer Vielfalt sind willkommen. Unser Tun und unsere Haltung sind bestimmt durch folgende Grundhaltungen: Inklusion, Teilhabe und Selbstbestimmung.
Digitale Angebote in sozial-pädagogischen Familienbetreuungen – am Sofa
Florian Meinhardt, Robert Grollitsch, Kathrin Partl, Renate Pichler
Die Digitalisierung hat mittlerweile die Lebens- und Arbeitswelten gleichermaßen erfasst. Viele Dienstleistungen können digital abgerufen oder im Hintergrund durch digitale Technologien unterstützt werden. Überdies kann von den statistischen Daten abgeleitet werden, dass sowohl im betrieblichen Kontext als auch im privaten Bereich die Verfügbarkeit von Internetanbindungen und Endgeräten in Österreich im hohen Maß gegeben ist. Blickt man auf die Profession der Sozialen Arbeit findet sich eine starke thematische Auseinandersetzung mit der Digitalisierung. Dies begründet sich einerseits durch die Auswirkungen der digitalen Entwicklung auf die Lebenswelten der Adressat*innen und andererseits mit den veränderten Handlungsräumen der Sozialen Arbeit. Die hingegen geringe Anzahl empirischer Befunde legt nahe, dass die Forschung zur Auswirkung der Digitalisierung im Bereich der sozialen Dienstleistungen erst am Anfang stehen. Aus dem Blickwinkel der lebensweltorientierten Sozialen Arbeit gilt es jedoch auch diese Phänomene zu erfassen, um die Adressat*innen in ihren Herausforderungen zu unterstützen. Hierfür wird ein Prozess der klassischen Strategie- und Projektmanagementlogik mit didaktischen Instrumenten verknüpft, um zielgerichtete digitale Angebote in sozialpädagogischen Familienhilfen stellen zu können. Überdies bedarf es strategischer Überlegungen und einem datenschutzkonformen Vorgehen durch die Organisationen der Sozialwirtschaft. Zudem stehen Organisationen vor der Herausforderung sich mit der Entwicklung von Qualitätsstandards und der Qualitätssicherung auseinanderzusetzen, was sich aufgrund der vielfältigen Faktoren und den Grenzen der Messbarkeit als komplexer Gegenstand erweist. Darüber hinaus benötigen Fachkräfte zielgerichtete Fortbildungsangebote von Seiten der Organisation, um für die zukünftigen Aufgaben am Arbeitsplatz gerüstet zu sein. Hierbei kommt neben den Formen der Fortbildungen auch den Rahmenbedingungen am Arbeitsplatz eine zentrale Rolle zu, um das neu erlernte Wissen und veränderte Verhaltensdispositionen in der Praxis anwenden zu können.
Innovation am Bahnhof – Die Weichen stellen für innovative sozialökologische Zusammenarbeit
Christine und Enzo Erlach, Petra Erlach-Prinigg und Mario Erlach
Ein alter, denkmalgeschützter Bahnhof in Faak am See soll revitalisiert werden und ein lebendiges Haus mit guter Nutzungsdurchmischung entstehen. Zentrale Motivation ist die Erhaltung und nachhaltige, öko-logische Sanierung des Altbestandes in Kombination mit alternativen, modernen und gemeinwohlorientierten Nutzungskonzepten.
Das Gebäude soll als Begegnungsraum konzipiert werden, welches sich auf 3 Säulen stützt – Beherbergung, Seminarräume, Bewirtung. Es finden sich „Freiräume“ für Ideenfindungsprozesse, für Kunst und Kultur, sowie all jener Menschen die einander mit Respekt begegnen wollen.
Wir glauben an ein Projekt, welches das Potential der Vielfalt in Nutzung und Nutzenden erkennt. Es soll gelebtes Gemeinschaftswohl gefördert, sozialer Mehrwert erzeugt, innovative wirtschaftliche Ideen entwickelt und ein ökologisches und nachhaltiges Angebot geschaffen werden. Damit wird Sensibilität und Nachahmung generiert und gesellschaftlicher Wandel im Kleinen möglich gemacht. Nach Fertigstellung und Anlauf ist ein Leuchtturmprojekt für die Alpenadriaregion entstanden.
Ziel des Projektes ist es, wirtschaftlich nachhaltig, ressourcenschonend, chancengerecht, sozialökonomisch und gemeinschaftsfördernd zu agieren.
Leitlinien (Begegnung, Vertrauen, Originalität, Nachhaltigkeit, Freiräume) und Leitsätze unterliegen der Nutzungsplanung, dem Umbau sowie dem anschließenden Betrieb des Objektes und sollen in allen Aspekten der Nutzung und Bewirtschaftung eine zentrale Rolle einnehmen.
Die langfristige Wirtschaftlichkeit des Nutzungskonzeptes ist Grundlage, jedoch steht keine maximale Gewinnoptimierung im Vordergrund.
Genossenschaftlicher Mitmach-Supermarkt
Martin Fillafer, Eva Fleig, Johanna Guldenschuh, Alberto Frisiero
Die Situation in der COVID-Pandemie hat gezeigt, dass eine neue Form des gemeinsamen Wirtschaftens notwendig ist.
Unser Planet und unsere Gesellschaft stehen vor ernsthaften wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Herausforderungen. Es zeigt sich, dass Konsumenten*innen zunehmend den Bezug zu den Lebensmit-teln, die sie konsumieren und zu deren Produzent*innen verlieren. Supermärkte haben bis zum Laden-schluss volle Regale und werfen zu viel vom Nichtverkauften weg. Zugleich nehmen sie von Produ-zent*innen nur die schönste Ware und diktieren diesen oft den Preis. Einige Produkte in Supermärkten legen viele hunderte Kilometer zurück, bis sie den Laden erreichen. Unter welchen Bedingungen diese Produkte hergestellt werden, ist oft fragwürdig, es fehlt an Transparenz. All das führt zu Bauernsterben, Ausbeutung der kleinen Betriebe, einer ungesunden Ernährung und der Abhängigkeit von industrialisierter Produktion und Importen. Zugleich wird viel Müll produziert und die Umwelt stark belastet.
In einem genossenschaftlichen Mitmach-Supermarkt sind die Gemeinschaft, der Austausch und das Mit-gestalten und Mitbestimmen des Marktes und des Sortiments ein wesentliches Element. Die Mitglieder können nachhaltige, regionale Produkte in bester Qualität beziehen und gemeinsam den Markt mitgestal-ten. So entsteht mehr Bezug zu den Lebensmitteln und ihrer Herstellung. Die Produzent*innen haben mit dem Markt einen starken Partner und bekommen für ihre Produkte einen fairen Preis. Das alles fördert kleinstrukturierte Landwirtschaft, die biologische Artenvielfalt und leistet einen Beitrag zum Schutz der Umwelt. Durch verschiedene Maßnahmen wird Verpackung reduziert und Ressourcen werden geschont.
Langfristig wird das Bewusstsein für nachhaltiges Wirtschaften in der Bevölkerung gestärkt und der Standort für kleine, produzierende Betriebe im Umland von Klagenfurt gesichert. Die Produzent*innen werden dabei unterstützt, boden- und ressourcenschonend zu agieren.