Projektideen
SILC Trainingsprogramm
Aufbau und Betreuung von digitalen Gesundheitsdaten-Schließfächern
Eleni Zografou, Claudia Steinberger
Jede/r hinterlässt digitale Datenspuren, die mit dem eigenen Gesundheitszustand zu tun haben. Diese sind je nach Alter, Gesundheitszustand und Behandlungsprozess sehr unterschiedlich, wie z.B. Fitnessdaten, Untersuchungs-Befunde (Röntgen, Ultraschall) oder Verordnungen von Medikationen.
Die ELGA lnitiative versucht zwar, einige davon zentral zu sammeln und wieder verfügbar zu machen. Jedoch ist dieses zentrale System recht unflexibel und wird nur von manchen Ärzt*innen befüllt und ist auf bestimmte Daten aus Behandlungsprozessen fokussiert.
Patient*innen selbst dürfen aktuell weder hochladen noch ergänzen, obwohl sie sich selbst oft genau beobachten (müssen) oder auch Zugriff auf weitere elektronische Dokumente hätten. Jede Person hat das Recht auf die eigenen Daten und darauf, diese selbst besitzen und verwalten und nutzen zu können.
In einem ‘Gesundheitsdaten-Schließfach’ könnten Eigentümer*innen selbst Daten aus öffentlichen Services, z.B. ELGA, importieren, gemessene Vital- und Bewegungsdaten sowie Dokumente in einem sicheren Umfeld sammeln und diese Daten individuell für Ärzt*innen, Betreuer*innen oder Angehörige freischalten.
Dieses ‘private’ Daten-Schließfach wäre so für telemedizinische Behandlungen, die Mobile Pflege mit wechselnden Pflegekräften, die Optimierung von medizinischen Nachbehandlungen, das Monitoring des eigenen Gesundheitszustandes sowie zur Unterstützung von pflegenden Angehörigen wertvoll.
Diese ‘Privatisierung’ von Gesundheitsdaten unter Beachtung rechtlicher und ethischer Grundsätze könnte die Digitalisierung des Gesundheitswesens massiv fördern.
Generationenkreisel – the circle of generations
Verena Urschinger
Es gibt viele Menschen – sowohl in städtischen als auch in ländlichen Bereichen -, welche kleine Unterstützungen im Alltag benötigen. Dies betrifft Menschen in den unterschiedlichen Altersklassen und bei unterschiedlichen Bereichen im täglichen Leben. So kann Hilfe beim täglichen Einkauf und bei Besorgungen, bei Tätigkeiten wie z.B. dem Kündigen von Abonnements, beim Umgang mit digitalen Medien oder beim Putzen und bei Gartenarbeiten und vielem mehr benötigt werden. Neben den notwendigen Hilfen ist auch der Aspekt gemeinsam Zeit zu verbringen ein wichtiger Bereich um eine bessere Vernetzung in der Bevölkerung entstehen zu lassen.
Es gibt eine Vielzahl an Menschen, welche Hilfe benötigen jedoch keine Plattform oder Ansprechperson haben um diese Hilfe in Anspruch zu nehmen. Oftmals wohnen Hilfesuchende/r und Mitmensch, welche/r helfen möchte, im gleichen Ort und sie wissen nicht voneinander.
Zudem braucht es einen regen Generationenaustausch um Verständnis füreinander zu erlangen und Vorurteile abzubauen. Oftmals ist es schwer in einen solchen Austausch zu treten, da es keine Plattform gibt.
Ziel ist es, Menschen unterschiedlichen Alters im Alltag zu unterstützen.
Zur Umsetzung soll in den digitalen Medien eine Website und eine App erstellt werden und damit Social Media Präsenz bei vielen jüngeren Menschen erreicht werden. Für ältere Menschen soll ein Service per Telefon eingerichtet werden. Menschen, die Hilfe benötigen, können sich per Digital Services oder per Telefon melden.
Einerseits sollten die digitalen Services zur Umsetzung dienen, andererseits sollen in Trafiken Karten mit QR Codes angeboten werden, welche jeweils einem Service zuzuordnen sind.
Agentur zur Unterstützung in besonderen Lebenslagen
Vanessa Milic
Aus meiner Erfahrung durch die Arbeit bei der Diakonie im Fachbereich Menschen mit Behinderung und durch meine Rolle als Mutter wurde mir klar, dass Kindererziehung und Kinder gut zu versorgen einem Marathon gleicht.
Bei Eltern mit Kindern mit Behinderungen und/oder Lernschwierigkeiten kommt hinzu, dass sie sich oftmals alleine gelassen fühlen. Sie müssen sich oft mühsam Informationen über verschiedene Förderungen, Beihilfen oder passende Betreuungskonzepte bei unterschiedlichen Stellen in Kärnten zusammensuchen.
In gleicher Weise gilt dies auch für Menschen, die erst im Lauf ihres Lebens eine Beeinträchtigung erleiden. Fragen, wie: Was passiert als nächstes? Wo muss man Anträge zu welcher Frist abgeben? Welche Chancen gibt es noch am Arbeitsmarkt? tauchen auf und bedürfen einer Beantwortung.
Diese Situationen können zu Überforderung und Zeitverlust führen, welche sich massiv auf die psychische und physische Gesundheit und bei Kindern auf deren Entwicklung auswirken kann.
Mit einer Agentur soll einerseits dem Informationsdefizit entgegen gewirkt werden, indem Adressen und Kontaktstellen zu Vereinen, Sozialhilfe, Schulen und Ausbildungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden. Andererseits soll mit der Übernahme der Arbeit für die Einreichung von Anträgen zu Zuschüssen und (Früh-)Förderungen Abhilfe geschaffen werden.
Das Angebot soll für jede Person leistbar sein und daher soll der Tarif für die Dienstleistung einkommensabhängig gestaffelt werden.

Café der Weisheit
Christina Gruber
In meiner Arbeit als Pflegeassistentin in der mobilen Hauskrankenpflege in den vergangenen Jahren begegnete ich immer wieder älteren Menschen, die sehr einsam sind und das Gefühl haben wertlos zu sein.
Es ist schade, dass die ältere Generation sich so an den Rand der Gesellschaft gedrängt fühlt und sich oft nutzlos vorkommt. Meine Motivation ist älteren Menschen wieder eine Aufgabe zu geben und deren Selbstwert zu stärken.
Mit dem Café der Weisheit soll dies erreicht werden und das würde wiederum der ganzen Gesellschaft nützen.
Die Weisheit liegt im Ratschlag – Alt und Jung wachsen zusammen und respektieren einander.
In einem Café treffen eine alte und eine junge Person durch eine zufällige Auswahl – Glücksrad mit Zahlen – aufeinander und kommen gemeinsam an einen Tisch zu sitzen. Der junge Mensch hat ein Anliegen, bei dem sie/er Unterstützung braucht. Das Gegenüber ist eine weise ältere Frau oder ein weiser älterer Mann. Die junge Person kann ihr/sein Anliegen vorbringen und erhält einen Ratschlag – eine unabhängige Meinung, die Goldes wert sein kann. Als Dankeschön wird die Ratgeberin/der Ratgeber zu einem Getränk eingeladen.
„Da fühl ma uns wohl“ –
Toleranz und Integration von älteren Menschen in der Gesellschaft
Sarah Dionisio, Corinna Sabin, Stefan Bergner, Yvonne Wischer
ALTER(N) betrifft uns ALLE
Die demografische Entwicklung in Österreich zeigt, dass der Anteil an älteren Personen steigt, wo hingegen ein sinkender Anteil der jüngeren Generation zu verzeichnen ist. Das hat wesentliche Auswirkungen auf beinahe alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens (WKO, 2022).
Ältere Menschen sind über die letzten Jahre, speziell auch durch die Corona-Pandemie, von einer Risiko- zu einer Randgruppe gedrängt worden. Ältere Menschen wurden gesellschaftlich isoliert und sollten sich nur mehr auf ‘das Altern’ und ihre Gesundheit konzentrieren.
Die Praxis Querkopf ist bis dato im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe tätig, möchte aber das Angebot ab sofort um die Zielgruppe der älteren Personen erweitern. Es wird dies als notwendiger Schritt gesehen um auch für nachfolgende Generationen eine intakte Gesellschaft zu gewährleisten.
Es wird der wesentliche Grundgedanke geteilt, die Teilhabechancen für ältere Menschen zu optimieren, so ihre Selbstbestimmtheit und Würde zu stärken, um neu entstandenen Risiken, wie z.B. Isolation und Vereinsamung durch die Corona-Pandemie, entgegenzuwirken. Es soll ein maßgeblicher Beitrag zum gesunden und kompetenten Altern geleistet und ältere Menschen dabei unterstützt werden, sich nach wie vor verantwortungsvoll zu erleben.
Ältere Menschen sind in unserer Gesellschaft unverzichtbar und haben durch ihre Unabhängigkeit, gestaltbare Zeit sowie ihre Lebenserfahrung ein großes Potential für partizipative Verfahren.
Wir möchten Senior*innen sozial integrieren und ihnen Raum zur Entfaltung schaffen. Gleichzeitig übernehmen wir eine gesellschaftliche Vorbildfunktion und sensibilisieren generationenübergreifend für das Thema des Alterns.
ZUHÖREN. VERSTEHEN. STÄRKEN.
Im Rahmen von “Do fühl ma uns wohl“ sollen der Zielgruppe der Senior*innen unterschiedliche Maßnahmen angeboten werden: Querkopf “Gartelt“ – Querkopf “Mitanond“ – Querkopf “Kummt Ham“.

IT Support für Senior*innen
Rosa Maria Lanzinger
Das Projekt “IT-Support für Senior*innen” soll ältere Menschen oder Menschen mit Behinderung unabhängig und autark machen, ihnen die Freude an digitalen Informationen geben und den Nutzen der digitalen Recherche und eine kritische Haltung vermitteln.
Die österreichischen Senior*innen sind auf die Nutzung des Internets oft nicht gut vorbereitet. Die Technik macht ihnen Angst, obwohl in vielen Bereichen nur mehr online ein Antrag möglich ist, um soziale Zuwendungen, Begünstigungen oder Genehmigungen zu erhalten oder nur mehr online Rezepte von Ärzt*innen abgerufen werden sollen oder Tickets nur mehr online gebucht werden können oder Informationen nur mehr online verfügbar gemacht werden.
Zudem ist es speziell für ältere Menschen hilfreich, Informationen im Netz zu suchen und sich die Welt ins Haus zu holen, wenn sie nicht mehr mobil sind.
Die Erfahrungen im Rahmen eines Projektes mit Schüler*innen und Senior*innen unter dem Titel “Senior*innen ans Netz” haben gezeigt, dass ältere Menschen sehr aufgeschlossen reagieren.
Das Angebot soll unentgeltlich über das Rote Kreuz, die Gemeinden oder über Seniorenvereine angeboten werden.
Viele alleinstehende Senior*innen hatten nie die Chance, IT-Kenntnisse zu erwerben und sind so im täglichen Alltag damit oft überfordert. Viele betagte Menschen besitzen weder PC noch Mobiltelefon und sind damit von den digitalen Angeboten ausgeschlossen.
Das Projekt soll auch Menschen helfen, die selbst dazu nicht mehr in der Lage sind, Daten einzugeben.
Das Angebot richtet sich vor allem an Menschen, die innerhalb ihrer Familien technisch nicht unterstützt werden können. Es soll aber auch die Gelegenheit bieten, auf die Gefahren im Netz hinzuweisen, um das Sicherheitsbewusstsein der Menschen zu stärken.

KiJu-Carepool
Marlene Myslivec
Die Grundlage für diese Projektidee ist ein kürzlich verfasster “Hilferuf” einer Sozialarbeiterin der Kinder- und Jugendhilfe in der Steiermark über die wachsende Belastung.
In der derzeitigen Situation kommt ein/e Sozialarbeiter/in zu einem Kind/Jugendlichen, das/der z.B. akut aus einer Familie genommen werden muss und einen Platz in einer Einrichtung/betreuten Außenwohnung braucht. Aktuell gibt es dazu aber keine Datenbank, in der sie/er nachschauen könnte, wo Plätze frei sind. Das bedeutet, es müssen in mühevoller Kleinarbeit viele Stellen kontaktiert werden, um einen Platz zu finden.
Mit KiJu-Carepool soll eine Plattform für die Kinder- und Jugendhilfe geschaffen werden, die nach Eingabe des notwendigen Bedarfs des zu betreuenden Kindes/Jugendlichen, auf einen Blick anzeigt, welche Ressourcen vorhanden sind. Zudem soll dadurch die Kontaktaufnahme mit den jeweiligen Einrichtungen effizienter und einfacher gestaltet werden. Die Einrichtungen selbst könnten z.B. via einer APP schnell und unkompliziert freie Plätze einmelden. Dies könnten die Ressourcen beider Seiten, aufgrund der Zeitersparnis, etwas schonen und die notwendige Hilfe unkompliziert und zeitnah ermöglichen.
In die Suchmaske würden die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen eingegeben werden. Das Anzeigefeld würde das Kurzprofil der Einrichtungen/Fachkräfte, die freien Plätze in stationären oder teilstationären sozialpädagogischen Einrichtungen und in weiterer Folge freie Ressourcen der Mitarbeiter*innen verschiedenster sozialer Einrichtungen, wie z.B. Familienintensivbetreuer*innen, ausweisen.
Dieser Lösungsansatz könnte es den Kindern und Jugendlichen ermöglichen, gezielter und noch schneller die notwendige Hilfe zu erhalten. Die Sozialarbeiter*innen wären durch die Zeitersparnis ein Stück weit entlastet und könnten eine bessere Übersicht der vorhandenen Ressourcen der Kärntner Kinder- und Jugendhilfe erhalten. Zudem wäre eine noch bessere Vernetzung möglich und die installierten Maßnahmen der Kinder- und Jugendhilfe könnten noch konkreter begründet und aufgezeigt werden.
cappable – eine Plattform zum Informationsaustausch über
Apps in den Unterricht
Janno Wieltschnig, Peter Mandl
Im Zuge einer Bachelor- und Masterarbeit konnte durch eine Umfrage festgestellt werden, dass sich viele Lehrpersonen eine Fortbildung zum Thema “Apps im Geographie und Wirtschaftskunde (GW)-Unterricht” wünschen. Bemängelt wurde dabei immer, dass es im Internet zwar eine Flut an Informationen gäbe, aber dass das Filtern dieser Informationen nach Nützlichkeit sehr lange dauern würde.
Ein weiterer Kritikpunkt an den Informationen und Unterrichtsplanungen, die sich im Netz finden lassen, ist jener, dass der Austausch über diese Materialien meist schwer oder gar nicht bewerkstelligt werden kann. Gerade dieser Austausch ist den Lehrenden laut der Befragung aber sehr wichtig, da ihre offenen Fragen durch ein Gespräch schnell beantwortet werden können. Ebenso hilft es den meisten, wenn ihnen Erfahrungen ihrer Kolleg*innen, die z. B. eine bestimmte App im Unterricht schon verwendet haben, mitgeteilt werden.
Diese genannten Erfahrungen können meinerseits nur bestätigt werden und deshalb soll eine digitale Plattform namens cappable (der Name setzt sich aus den englischen Wörtern „capable“ und “app” zusammen) für Lehrende erstellt werden, auf der man sich zum einen über Apps, die sich für den GW-Unterricht eignen, informieren, aber auch durch eine Art soziales Netzwerk austauschen kann. Mithilfe der Softwareumgebung „Heartbeat“ können die Barrieren von MS Teams, moodle, eduthek.at etc. aufgebrochen und eine Community aufgebaut werden, in der das gemeinsame Arbeiten und der soziale und fachliche Aspekt im Vordergrund stehen.
Es soll eine integrative Plattform, die Konsumation, Produktion und Interaktion ermöglicht, erstellt werden.
Um die Qualität der geposteten Inhalte sicherzustellen, sollen diese regelmäßig durch Moderator*innen bzw. Administrator*innen der Plattform geprüft werden.
Im Idealfall kann eine schulstufen- und fächerübergreifende Softwareumgebung entstehen, durch die sich Lehrpersonen über die Grenzen der eigenen Schule hinaus informieren und mit Kolleg*innen aus dem gesamten DACH-Raum austauschen können
Vega-Jobs – Aufbruch in die Zukunft der Arbeit
Daniel Schöffmann, Markus Granegger
In der heutigen Arbeitswelt sind Fachkräftemangel, Generationenwechsel, Globale Krisen und Klimawandel wichtige Themen. Es zeigt sich, dass das bisherige Konzept des Verständnisses über Arbeit einer Reform bedarf. Die Arbeitswelt muss flexibler werden und in Einklang mit den Werten und Vorstellungen von Individuen übereinstimmen um sich nachhaltig entwickeln zu können.
Vega-Jobs setzt beim Problem des Fachkräftemangels an. Gründe dafür sind sehr unterschiedlich, wie etwa schlechte Work-Life-Balance, nicht mehr zeitgemäße Löhne, wenig soziale Anerkennung, fehlende flexible Arbeitszeiten, unbezahlte Praktika, hoher Druck bei der Arbeit, unattraktive Arbeitszeiten, wenig Karrieremöglichkeiten und viele mehr. Wo sind die Arbeitskräfte fragen wir uns, aber hat jemand schon einmal daran gedacht die frei verfügbaren Ressourcen zu ermitteln und ausfindig zu machen? Genau dafür kann Vega-Jobs einen wesentlichen Teil beitragen und zeigen, welches Potenzial am Arbeitsmarkt noch freigesetzt werden kann.
Vega-Jobs ist die digitale Plattform der Zukunft, wenn es um die Arbeitssuche geht. Leute können schnell und unkompliziert einer Tätigkeit nachgehen. Es ist keine Jobplattform im herkömmlichen Sinne, denn Vega-Jobs geht einige Schritte weiter und macht sich stets Gedanken über die Probleme und Anforderungen des Arbeitens im 21. Jahrhundert.
Vega-Jobs bietet einen neuartigen Lösungsansatz und setzt neue Parameter am Arbeitsmarkt. Die Plattform ist nicht nur eine neue Option Arbeitskräfte zu gewinnen sondern sie hinterfragt darüber hinaus den bisherigen Prozess des Talent Recruitings. Das bisherige Schema, Stellenausschreibung, Bewerbungsprozess, Einstellungsprozesse wird grundlegend neu gedacht und flexibler für Arbeitnehmer*innen und Arbeitgeber*innen gestaltet. Für jede Generation soll der Kärntner Arbeitsmarkt attraktiv gestaltet werden und die Wirtschaft vor Ort stärken
Wissenschaft überall für Alle –
Wissenschaftskommunikation regional und auf Augenhöhe
Margot Ernst
Das Problem ist Skepsis gegenüber “der Wissenschaft”, angeheizt durch die Corona-Pandemie. Eine erschreckend große Zahl an Kärntner*innen hat Mühe Fakten von Mythen und wissenschaftlichen Konsens von Meinungen zu unterscheiden. Halbwissen aus dem Internet macht anfällig für extreme “Gegen-Alles” Gruppen.
Die geplante Initiative soll über niederschwellige und regionale Angebote Zugang zu universitärem Wissen ermöglichen. Die Dienstleistung besteht aus Veranstaltungen mit Seminar-Charakter, in denen Lehrende österreichischer Universitäten regional und im informellen, kleinen Rahmen Wissenschaft kommunizieren. Die “Seminarräume“ können überall sein, z.B. in Zugabteilen, in einer Buschenschank, im Kursaal, oder für größere Runden in Schulen. So wären in Kooperation mit Gastgewerbetreibenden “Bildungs-Dinner-Events“ denkbar oder die ÖBB könnte Abteile reservieren und Bildungszugtickets anbieten. Als Referent*innen fungieren Berufswissenschafter*innen, die für einige Stunden persönlich verfügbar sind. Die Referent*innen vermitteln liebevoll, inspirierend und auf Augenhöhe das nötige Wissen um komplexe Probleme zu erkennen, und informierte Entscheidungen zu treffen. Besonders wichtig ist es, Wissen im persönlichen Kontakt zu vermitteln, wobei hybride und online Angebote als Ergänzung in der Vor- und Nachbereitung dienen sollen. Tief sitzende Skepsis gegenüber der Wissenschaft kann nur durch persönlich aufgebautes Vertrauen gemindert werden, und nicht durch mehr „anonyme“ Information. Menschen sind offen zu lernen, wenn die Inhalte spannend, und auf Augenhöhe wertschätzend angeboten werden. Jede/r soll mitnehmen was man braucht und einordnen kann, niemand soll von oben herab belehrt werden, sondern mit Fragen und Ängsten akzeptiert werden.
Hörer*innen sollen einen kleinen Beitrag leisten, Sponsor*innen und Förderungen sollen das Angebot günstig halten. Besonders wichtig ist die Garantie der wissenschaftlichen Qualität und Integrität durch einen Beirat. Das Alleinstellungsmerkmal ist das didaktische Konzept, bestehend aus einer Abfolge von thematischen Angeboten, Sammeln von Fragen, Seminar und interaktiv erstellten Unterlagen.
Pay sharing – ein Menschen ermächtigtes Instrument zur Behebung sozialer Ungleichgewichte
Marko Emanuel Nussbaumer
Breite Bevölkerungsschichten in Österreich/Europa leben in einem Survival-Modus, bei dem Alltagsdinge zum Luxus werden. Die Ursachen sind vielfältig, wie z.B. Ungleichheit der Einkommen, unsichere Arbeitsplätze, strukturelle Arbeitslosigkeit, Teuerungswellen, Armutsfolgen der Pandemie, Wetterextreme und Überschuldung.
Soziale Innovationen gewinnen durch Herausforderungen, wie den immens steigenden Sozialleistungen, stetig an Bedeutung. Um das soziale Sicherungssystem nachhaltig auszugestalten, bedarf es der Entwicklung neuer Transferverfahren für eine sich verändernde Nachfrage der sozialen Sicherung. In puncto innovativer Transfermechanismen (mit FinTech-Anbindung) kann PaySharing eine starke Position einnehmen.
PaySharing versteht sich als Systeminnovation, um regionale Wirtschaftskreisläufe mit sozial-solidarischen Transfers zu synchronisieren. Es ist eine ausgeklügelte Transferschnittstelle von Bedarf und Verfügbarkeit zwischen Menschen in prekärer Lebenslage, den Sozialabteilungen der jeweiligen Gemeinde, der regionalen Wirtschaft, der öffentlichen Hand, gemeinnützigen Organisationen und Stiftungen einschließlich der Zivilbevölkerung.
Die spezialisierten Transaktionsabläufe von PaySharing bieten seinen Kunden weitere innovative Tools, wie z.B. das Werbeprogramm „Points of Engagement“ und einiges mehr.
Das Hauptgewicht des Transfernetzwerkes PaySharing liegt darin, Menschen in prekären Lebenslagen, mittels Gutscheintransfers ihre Lösungsperspektiven in der Umsetzung zu erleichtern.
Beispielweise die alleinlebende Pensionistin mit niedriger Pension muss aufgrund ihrer finanziellen Situation jeden Euro dreimal umdrehen und ist für plötzliche, höhere Ausgaben nicht gerüstet. Sie erhält einen Gutschein auf energiesparende Elektrogroßgeräte, um ihren alten kaputt gegangenen Kühlschrank auszuwechseln.
Der Familienvater mit 2 Kindern und laufendem Privatkonkurs erhält für die dringende Reparatur seines Autos einen Kfz-Werkstatt-Gutschein, etc.
Die spezifizierte Bedarfserhebung erfolgt mithilfe eines integrierten Fragesystems, das neue Sichtweisen auf ein Problem eröffnet und zugleich ein Filter der Zielgruppen von Gutscheintransfers ist. Vorteil für eine Gemeinde als Transfer-Lizenznehmer ist die Unterstützung der Wirtschaftsstruktur in der jeweiligen Region, weniger Sozialausgaben und damit die Einsparung öffentlicher Gelder.
